Sumpfrohrsänger

Sumpfrohrsänger                                               Bild: Eberhard Körner, NABU Bretten
Sumpfrohrsänger Bild: Eberhard Körner, NABU Bretten
Sumpfrohrsänger                                                          Bild: Eberhard Körner - NABU Bretten
Sumpfrohrsänger Bild: Eberhard Körner - NABU Bretten

Sumpfrohrsänger

 

Viele Vögel haben ihren typischen Gesang, den sie zur Partnerwerbung und Revierabgrenzung einsetzen. Besonders musikalische Arten wie zum Beispiel Amseln zeichnen sich durch ihre schönen Melodien aus, für Singdrosseln hingegen sind rhythmisch vorgebrachte Wiederholungen unterschiedlichster Motive charakteristisch. Viele der Gesangstalente binden dabei teils hervorragende Imitationen anderer Vogelarten in ihre Darbietung ein. So mancher Pirol hat sich im nachhinein als Star herausgestellt, der aber auch Mäusebussard oder Rotmilan täuschend echt nachahmen kann. Auf die Spitze treibt es der Sumpfrohrsänger: sein Gesang besteht praktisch nur aus Imitationen anderer Arten, die er wild vermischt und in teils atemberaubendem Tempo vorträgt. Besonders interessant ist, dass er sehr viele seiner Klänge in seinem afrikanischen Überwinterungsgebiet erlernt und sozusagen zu uns importiert. Als Langstreckenzieher ist er erst im Mai regelmäßig bei uns zu entdecken, sein unscheinbar bräunliches Gefieder tarnt ihn allerdings hervorragend in seiner Umgebung. Er bewohnt gerne Gebiete mit dichtem Gesträuch, Brennnesseln, Dornen oder anderen Wildkräutern, wie man sie entlang von Gräben oder in Brachen vorfindet. Wie für viele andere Arten auch, ist es für ihn schlicht überlebensnotwendig, dass wir zumindest auf manchen Flächen noch etwas Wildnis zulassen.

 

Text: Eberhard Körner