Orchideenstandort Schillerschule

Lebensraums für vier Orchideenarten wird erhalten

Im Winter 2015/16 wurden auf dem städtischen Gelände östlich der Schillerschule mehrere Hybridpappeln gefällt und leider auch das komplette Wäldchen. Durch die nun optimalen Lichtverhältnisse explodieren die nachfolgenden Pflanzen regelrecht. 

 

Damit die dort vorkommenden 4 Orchideenarten weiterhin einen geeigneten Lebensraum vorfinden, sollte das gesamte Gebiet vom Bauhof gemäht bzw. gerodet werden und nur einzelne Bäume/Büsche stehen bleiben – das war der ursprüngliche Plan. Nach einem Besuch im Frühjahr wurde jedoch klar, dass man damit anderen Bewohnern des Areals z.B. Vögeln den Lebensraum nehmen würde. So schlugen wir der Stadtverwaltung vor, lediglich den Bereich, in dem die meisten Orchideen vorkommen, zu pflegen und den Rest stehen zu lassen und die Verbuschung zuzulassen.

Am 23.05. um 7.30 Uhr trafen sich daher Vertreter des Orchideenarbeitskreises (Karl Treffinger und ich) mit Vertretern des Amtes für Umwelt und Technik der Stadt Bretten (Fr.Rausch-Förster und H.Schenz). Wir sichteten die stark eingewachsenen und fast nicht auszumachenden aktuell blühenden Orchideen und legten den zu rodenden Bereich fest. Herr Kratzmaier vom Bauhof Bretten erledigte die schweißtreibende  behutsame Mäharbeit mit der Motorsense. Wir von den Orchis legten die Pflänzchen mit Ast- und Rebschere noch weiter frei.

 

Bei den jetzt blühenden Orchideen handelt es sich hauptsächlich um das Weiße Waldvögelein - die Orchidee des Jahres 2017 (siehe oben)! Weiterhin fanden wir ein Exemplar des Großen Zweiblattes. Wir hoffen, dass nun auch die zwei dort vorkommenden Ständelwurzarten Freiraum haben, sich zu entwickeln und im Juli blühen werden.

 

Das zu pflegende Areal wird noch gekennzeichnet werden und künftig vor der Vegetationsperiode der Orchideen (März/April) gemäht. Falls erforderlich, wird auch noch ca. im November ein Pflegeeinsatz vom Bauhof stattfinden.

 

Wir beobachten das Gebiet weiter und entscheiden dann gemeinsam mit der Stadtverwaltung die weiterhin nötigen Aktionen, in der Hoffnung, dass wir diesen Orchideenstandort erhalten können.

Text und Bilder: Sylvia Zischewski