Exkursion zum Kaiserstuhl - Juni 2016


Der Kaiserstuhl, bis 556 m über Meerespiegel, ist ein kleines Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs und beherbergt aufgrund seines Klimas eine große Fülle wärmeliebender Flora und Fauna. Hier gibt es Arten, die eigentlich ihren Verbreitungsschwerpunkt in Südeuropa haben wie z.B. Bienenfresser, Smaragdeidechsen und Gottesanbeterinnen. Auch ist er einer der Orte mit der größten Orchideenvielfalt (ca. 30 Arten) in Europa. 

Am Samstag, den 11.06. fuhr die 13-köpfige Gruppe an den Kaiserstuhl zu einer zweitägigen Exkursion. Gleich am Samstagmorgen trafen wir uns vor Ort mit Engelbert Mayer vom NABU Kaiserstuhl, der eine vogelkundliche Führung durchführte. Die Gruppe konnte so von dem großen Erfahrungsschatz und den Ortskenntnissen des langjährigen NABU Vorsitzenden am Kaiserstuhl und Begründer des dortigen Wiedehopf Projektes profitieren. An mehreren Standorten konnten wir neben dem Wiedehopf und den bunten Bienenfressern viele andere Vogelarten, wie den Bluthänfling und den Steinkauz in deren Lebensräumen ausführlich beobachten.

Der eindrucksreiche Tag fand dann in einer geselligen Runde bei gutem Kaiserstühler Wein seinen würdigen Ausklang.

Am Sonntag fuhren wir nach ausgedehntem Frühstück zuerst zum Naturschutzgebiet Büchsenberg, einer der wenigen Standorte der Flaumeiche in Deutschland. Sie benötigt ein warmes Klima und wurde nach und nach von kälteresistenteren Bäumen verdrängt. Auch den exotisch anmutenden Diptam, mit seinem betörenden zitronenartigen Duft, konnten wir entdecken.

Im Liliental, das 1957 vom Land gekauft wurde und von der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg bewirtschaftet wird, machten wir eine botanisch höchst interessante Rundwanderung. Wir fanden 12 verschiedene Orchideenarten, wie z.B. die Bienenragwurz, die braunrote Ständelwurz sowie hunderte von Pyramidenorchis und roten Waldvögelein. Beeindruckend waren die Quantität der Vorkommen und auch die Größe der Pflanzen, die wohl auf die vergangenen nassen Wochen zurückzuführen ist.

In einer typischen Straußenwirtschaft gab es ein leckeres Mittagessen und die Möglichkeit ein Fläschchen Wein zu kaufen.

Beeindruckt von der abwechslungsreichen Kulturlandschaft, den ornithologischen und botanischen Raritäten traten wir den Heimweg nach Bretten an. Vermutlich werden einige von uns nicht das letzte Mal am Kaiserstuhl gewesen sein.