Jeremias

Wir kümmern uns um den Schutz und Erhalt von Kraichgau-typischen Arten in Fauna und Flora, setzen uns für Erwerb und Erhalt von Wissen ein und pflegen unser "Jeremias"-Gelände bei Sprantal.

Der NABU Bretten verfolgt mit seinem Arbeitskreis „JEREMIAS“ neben seinem allgemeinen Engagement für den Naturschutz zwei Hauptziele.

1. Die Sensibilisierung der nachfolgenden Generationen für den Erwerb und Erhalt von Wissen rund um unsere regionale Umwelt und die Natur.

In unserer Zeit der Reklame- und Nachrichtenflut wird das Basiswissen zur der uns umgebenden Natur und Lebensgrundlage erschreckend weni- ger. Hier wollen wir durch Angebote und enge Zusammenarbeit mit den Brettener Schulen eine Trendumkehr erreichen. Nur wenn es uns gelingt den nachkommen- den Generationen wieder mehr Bezug zur Natur zu vermitteln, kann das Sterben der Arten verlangsamt oder im besten Fall gestoppt werden.

2. Den Schutz und Erhalt von Kraichgau-typischen Arten in Fauna und Flora

Dieses Ziel verfolgen wir ab dem ers- ten Tag als wir den JEREMIAS mit ca. 800 Rhododendron als artenarme Fläche gekauft haben.

Wir haben dafür gesorgt, dass ca.100 Salamander-Larven überlebt haben, dass die kleine Population an Zauneidechsen und Ringelnattern jetzt bessere Lebensbedin-gungen vorfinden.

Die für die Vielfalt des Lebens notwendigen Kleinstrukturen sind in der freien Feld- flur mit ihren lebensfeindlichen Monokulturen nicht mehr vorhandenen. Diese Klein-strukturen werden wir im JEREMIAS mit einem Band der Vielfalt anbieten. Durch geeignete Maßnahmen werden wir prüfen, ob die Europäische Wildkatze auch in unseren Wäldern noch vorkommt.

Um diese Ziele zu verfolgen, arbeiten wir an verschiedenen Projekten und Aufgaben auf unserem Gelände im Jeremias und in der Region:

Auf diesem Grundstück arbeitetn wir,  um einen möglichst vielfältigen Lebensraum für die unterschiedlichen Tierarten herzustellen. Doch: das Areal darf nicht einfach von jedem und zu jeder Zeit betreten werden - das zeigt schon das verschlossene Tor am Wegesrand.

Der Grund ist einfach: im Jeremias kommen geschützte und gefährdete Arten vor, die empfindlich auf den Menschen reagieren können. Daher ist es wichtig bei einer Begehung einen sachkundigen Führer für den Jeremias zu haben und sich nur auf bestimmten Wegen aufzuhalten.

Im Jeremias finden neben verschiedenen Vogelarten Dachs, Marder, Iltis, Fuchs und Hase, Reh, Ringelnatter, Eidechse, Blindschleiche, Kröte, Maus, Waldkauz und vielerlei Insekten Zuhause und Futterquelle. Ende April 2017 ist das erste Bienenvolk von Imker Gernot Jäger eingezogen; weitere werden folgen.

Da Menschen dazu neigen das zu schützen, was sie erlebt haben, dadurch kennen, verstehen und mögen, ist es somit essentiell und ausdrücklich erwünscht, dass interessierte Brettener in einer geführten Gruppe den Jeremias erkunden können, die Natur dort erleben und Wissen mit nach Hause nehmen, das sie zum Nachdenken bringt.

Die wichtigste Frage dabei ist "Welche Maßnahmen kann ich bei mir zu Hause durchführen?", denn die Vorgärten werden immer steiniger und somit finden Insekten, kleinere Säugetiere, Reptilien und Vögel keinen Unterschlupf, kein Futter und daher keinen Lebensraum mehr vor. Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man im Siedlungsraum der Menschen immer weniger Tiere vorfindet! Diese weichen dann auf Flächen wie den Jeremias aus.

Um diesem Trend entgegen zu wirken hat der zuständige Arbeitskreis das "grüne Klassenzimmer" am Eingang des Jeremias eingerichtet. Hier können sich angemeldete Gruppen nach einer Wanderung erholen und sich mit den ersten Informationen über den Jeremias, dessen Tier- und Pflanzenarten, sowie den Voraussetzungen für deren Vorkommen versorgen lassen. Denn eigentlich ist es gar nicht mit allzuviel Aufwand verbunden die Tiere in den eigenen Garten zu holen und dort zu beobachten. Man muss sich nur fragen: Was kann ich tun?