Wasserrückhaltung im Hungergraben


Wasserrückhaltung in der Fläche ist ein erklärtes Ziel der Landespolitik. Das Amt für Technik und Umwelt der Stadt Bretten ist derzeit dabei, zwei Sperrmauern in den Hungergraben einzubauen.


Damit geht ein lange gehegter Wunsch des NABU-Bretten in Erfüllung. Wasser-rückhaltung hat mehrere nachhaltige Effekte: Erosion wird vermindert, Hochwas-serschutz wird verbessert und die Grundwasserneubildung wird begünstigt.

 

Erosion hat der neuen Trasse des Hungergrabens im Talgrund bereits sehr zuge- setzt. Die Sperrmauern verlangsamen die Fließgeschwindigkeit, wodurch weniger Erde abgetragen und weggeschwemmt wird.

 

Der Hungergraben führt nur bei Starkregen Wasser von Nußbaum, Sprantal und dem Roschbachtal. Durch die Rückhaltung wird auch ein Beitrag zum Hochwas-serschutz erbracht und die Salzach entlastet.

 

Ein weiterer Punkt ist die Grundwasserbildung, die für kommende Generationen besonders auch wegen der Klimaerwärmung zunehmend wichtiger wird. Die Ge- steinsformation im Sprantaler Tal ist Karst und somit sehr zerklüftet und eigentlich wasserdurchlässig. Der Karst ist aber mit einer mächtigen Lehm-Lößschicht über- lagert die auch wasserundurchlässige Lettenanteile hat.

 

Mit der Anlage des neuen Grabens wurde diese Schicht nicht durchbrochen. Die spannende Frage ist: Wie lange wird sich das Wasser hinter den Staumauern hal- ten und wie häufig wird durch neuen Niederschlag Wasser nachgefüllt? Daran wird sich entscheiden ob auch Amphibien das neue Wasserangebot zur Fortpflanzung nutzen können. Selbst wenn dies auch nur alle zwei, drei Jahre möglich sein sollte, wäre es trotzdem ein großer Erfolg.

 

Der Hungergraben führt direkt am Naturschwerpunkt Jeremias des NABU vorbeiund stellt eine wesentliche Bereicherung dieses Talabschnittes dar.  Die Verwaltung hat hier eine langfristig wirksame Maßnahme für die Natur umgesetzt. Der NABU bedankt sich herzlich.