Gartenrotschwanz und Wendehals

Charaktervögel der Streuobstwiesen

Gartenrotschwanz und Wendehals sind nach langer Reise zurück im Brutgebiet. Mit den blühenden Obstbäumen kehren in jedem Frühling auch einige ihrer Bewohner aus ihrem Winterquartier zurück. Gartenrotschwanz und Wendehals verbringen den Winter in West- und Zentralafrika und haben nach ihrer Ankunft im Brutgebiet damit praktisch schon eine halbe Weltreise hinter sich. Der Wendehals ist dabei auch der einzige Zugvogel unserer heimischen Spechte. Sein rindenartiges Gefieder tarnt ihn derart gut, dass man ihn am besten durch seine lautstark vorgetragene, etwas quäkende Rufreihe entdecken kann. Wer besonderes Glück hat, kann auch beide Partner beim Duettgesang vernehmen.

Viel leichter lassen sich Gartenrotschwänze entdecken: stolz ihre orangerote Brust

präsentierend tragen sie ihren Gesang gerne aus exponierten und hochgelegenen Singwarten vor. Ihr leicht melancholisch klingender Gesang ist an schönen Frühlingstagen oft schon lange vor Sonnenaufgang zu hören. In heute üblichen Gärten wird er trotz seines Namens kaum anzutreffen sein, ähnlich wie der Wendehals benötigt er extensiv bewirtschaftete alte Streuobstbestände oder

lichte, totholzreiche Wälder. Beide Lebensräume sind inzwischen Mangelware, von den ehemaligen Streuobstanbauflächen in Baden-Württemberg existieren inzwischen nur noch Bruchteile. Beide Vogelarten werden damit leider immer seltener, besonders der Wendehals gilt aktuell als stark gefährdet. Zum Glück laden in der näheren Umgebung aber noch einige dieser landschaftlichen Juwele

zum Spaziergang ein und außer den beiden genannten Arten gibt es

dort sicher noch viele weitere Bewohner zu entdecken!

Text: Eberhard Körner