Grüne Natur macht glücklich

Naturmomente sind oft auch einmalige Glücksmomente – nicht nur am weltweiten Tag des Glücks am 20. März, sondern das ganze Jahr und überall! Zunehmend erforscht die Wissenschaft die Zusammenhänge und Bedeutung von „Grünräumen“ für die Gesundheit, Psyche und das Wohlbefinden des Menschen. Die Ergebnisse zeigen nahezu übereinstimmend: Grün wirkt gesundheitsfördernd, es macht zufriedener und glücklicher. Schon 120 im Garten oder in freier Natur verbrachte Minuten pro Woche fördern einer Studie zufolge die Gesundheit deutlich. Die Möglichkeit grüne Natur zu erleben wirkt mental stabilisierend, reduziert Stress, beugt psychischen Erkrankungen vor, senkt den Blutdruck, fördert geistiges Wohlbefinden, Erinnerungsvermögen und Lebensbewältigung sowie sozialen Zusammenhalt und Engagement. Naturverbundenen Menschen bescheinigt eine weitere Studie, dass sie keine Tagträumer sind, sondern aufmerksam, kreativ, fantasievoll und sogar bessere Schulleistungen haben.

 

Und die Studien ziehen einen Schluss: Ohne Grün geht es für uns Menschen einfach nicht, weder in der Landschaft noch in unseren Siedlungen. Grünräume und auf kurzen Wegen erreichbare Wildnisgebiete werden inzwischen als ebenso wichtige Infrastruktur angesehen wie Trinkwasser und Strom. Grünflächen in Gärten, Siedlungen und Landschaften sind nicht nur für die Artenvielfalt lebenswichtig, sondern auch für unsere Gesundheit. Stadt- und Landschaftsplanung nimmt somit unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung: Schon wenige Stadtbäume reduzieren Depressionen oder verhindern Hitzeschäden und Hautkrebs. Und sie haben wie auch Dach- oder Fassadenbegrünungen noch weiteren Nutzen: Sie liefern Sauerstoff zum Atmen, binden CO2 und Schadstoffe, dämpfen Lärm, bieten Sichtschutz, Schatten und Verdunstungskühle und machen damit Städte klimaresilient und Hitzesommer erträglicher. Und befragte Menschen schätzen das Grün in ihrem Umfeld sehr. Es verbindet sie mit der Natur, ermöglicht Naturbegegnung und sorgt für Entspannung und Ausgleich. Wir haben und wir brauchen eben Grün – zum Glück.

 

Dr. Stefan Bosch