PM des NABU Kreisverbands Karlsruhe

NABU Kreisverband Karlsruhe trifft Vertreter des Kreisbauern-verbandes Kreis Karlsruhe - vom 7.12.16

 

Drei Stunden lang berieten sich Werner Kunz, erster Vorsitzender des Kreisbau-ernverbands (KBV) Kreis Karlsruhe, der mit fünf Landwirten aus dem Landkreis Karlsruhe gekommen war und den Vertretern des NABU Kreisverbands (KV) Karlsruhe, erster Vorsitzender, Hans-Otto Gässler, zweiter Vorsitzender Artur Bossert, Referent für Landwirtschaft Jochen Gödecke, Reinhard Pennekamp und Franz Debatin. Die Moderation im Landwirtschaftsamt Bruchsal übernahm Dr. Ulrich Kraft, Amtsleiter des Landwirtschaftsamts Bruchsal:

 

 

TOP 1 Begrüßung und Vorstellungsrunde

 

Dr. Kraft begrüßte die Anwesenden. Werner Kunz sowie Hans-Otto Gässler bedankten sich für das Zustandekommen dieses Treffens.

Zum Kennenlernen stellte sich jeder kurz vor.

 

 

TOP 2 Vorstellung der Landwirtschaft in der Region

 

Zur Einstimmung hielt Dr. Kraft ein Kurzreferat. Hierin ging er auf das Artensterben u.a. von Hase, Rebhuhn und Fasan ein. Er zeigte dieses anhand der Jagdstrecke von 1960 bis 2015 auf. Als Gründe nannte er z.B. Flächenverbrauch, Ballungsgebiet, Freizeitdruck.

 

Im Kreisgebiet gibt es z.Z. 828 landwirtschaftliche Betriebe, davon 39 Biolandwirte. Es werden 40.000 ha Fläche bewirtschaftet. Davon mit 7.000 ha Maisanbau.

 

 

TOP 3 Diskussion und Austausch

 

In der Diskussion brachte jeder seine Argumente vor wie z.B.

 

- Veränderung in der Landwirtschaft seit 1990

- Gründe für das o.g. Artensterben

- Abnahme der Insektenbiomasse seit 1990 um 90 %

- wie weit wird nachhaltig gewirtschaftet

- Flächenverbrauch durch Bau- und Gewerbegebiete

- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat

- Abnahme von Ackerrandstreifen; fehlende Biotopvernetzung

 

Ein Biogasanlagenbetreiber bemängelte die fehlende Anerkennung der Leistung der Landwirtschaft. Über das geforderte Greening von 5 % würden die meisten Landwirte mehr Fläche für den Naturschutz zur Verfügung stellen. Gerne wäre er bereit wäre mehr Flächen zu extensivieren, wenn es dafür Anreize durch Ausgleichszahlungen geben würde.

 

Franz Debatin brachte ein Beispiel für eine positive Zusammenarbeit mit den Landwirten. In den Saalbachwiesen riefen mehrere Wachtelkönige im Frühjahr dieses Jahres.

 

In Zusammenarbeit mit der UNB (Untere Naturschutzbehörde) waren die Landwirte bereit den anstehenden Wiesenschnitt für eine mögliche Brut auf ein späteres Datum zu verschieben.

 

Hans-Otto Gässler sprach speziell die Rennweghohle in einem NSG (Naturschutzgebiet) in Zeutern an. Hier geht es um die Erhaltung einer Löswand, welche durch Befahrung der oberhalb liegenden Ackerfläche erschüttert wird und zerstört werden könnte. Hierzu meldete sich Werner Kunz als Eigentümer der Flächen und wollte die Sache prüfen.

 

 

TOP 4 Schlussworte

 

Beide Seiten zogen als gemeinschaftliches Fazit aus diesem Gespräch:

 

- dieses Gespräch war gut und sachlich auch wenn man nicht in allen Punkten die gleiche Meinung hat.

- Dank an Dr. Kraft für die Moderation und die Bereitstellung der Räumlichkeiten

- Beidseitige Bereitschaft daran, bei Bedarf zur Lösung von Problemen aufeinander zuzugehen.

- Interesse an weitere halbjährliche oder jährliche Gespräche auf dieser Ebene zu wiederholen.

- Idee eines gemeinsamen Treffens mit örtlichen Politikern (EU, MdB, MdL) um auf die Probleme hinzuweisen und auf höherer Ebene etwas zu bewegen.

- Planung eines gemeinsamen vor Ort-Termines mit dem NABU Landesverband z. B. auf dem Hof von einem der Landwirte mit KBV, LEV, RP, UNB usw.

 

Weitere Fragen gerne beim Kreisvorsitzenden Hans-Otto Gässler unter Tel. o7252-7067 oder Mail hogae@gmx.de